Wie Ihr Cartoons zeichnen lernen könnt (Teil 3/3)
Letzte Lektion zum Thema Cartoons zeichnen
„Zeichnen ist die Sprache für das Auge“ (Joseph Joubert)
In unserer letzten Lektion kommen wir zum sogenannten Storytelling, dem eigentlichen Geschichten erzählen und das ist ganz besonders in den nun zu Weihnachten vorkommenden „ruhigen“ Tagen etwas, womit Ihr Euch die Zeit besonders schön vertreiben könnt.
Um allerdings eine Geschichte zu erzählen, die vor allem dem Leser/der Leserin gefällt, müsst Ihr seine/ihre Emotionen wecken und dies gelingt Euch am besten, indem Ihr die Gefühle Eurer Figur kennenlernt.
Die Bilder findet Ihr in unserer Galerie
Solche Gefühle können durch Lautmalereien, auch Soundwords genannt, noch verstärkt werden.
Die Bilder findet Ihr in unserer Galerie
Solche Lautmalereien können dann auch noch durch eine farbige Untermalung deutlicher hervorgehoben werden. Doch macht Euch nichts vor: Lautmalereien erzählen keine Geschichten. Ebensowenig wie es Special Effects in einem Film machen. Deswegen kommen wir nun zurück zum Storytelling. Die Kunst dabei ist das sequentielle visuelle Erzählen der Geschichte.
Ein Comic, wie auch ein Cartoon, besteht aus einzelnen Bildern. Ein Cartoon aus einem oder zwei, ein Comic aus mehreren Bildern. Diese Bilder, Panels genannt, sind hinteinanderfolgend aufgebaut und erzählen so die Geschichte. Jedes einzelne Bild ist zwar unbewegt, doch da Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend Worte es je könnten, bringen diese Bilder auf spannende Weise Handlungen zum Ausdruck.
Damit die Bilder aber dem Leser/der Leserin helfen, die Geschichten zu verstehen, sind nicht nur Figuren notwendig, sondern auch Hintergründe und zwar je nach Art der Geschichte. Eine Science Fiction Geschichte benötigt sehr viel Hintergrund, ein Melodram dagegen weniger. Es kommt also im Wesentlichen darauf an, in welchem Genre Eure Geschichte angesiedelt ist.
Die gängigsten Genres sind:
Western
Abenteuer
Science Fiction
Drama
Funny
Superheld*innen
Einige dieser Genres sind dann noch in Subgenres unterteilt.
Das Genre „Abenteuer“ hat folgende Subgenres:
Seeräuber
Rennfahrer
Piloten
Die Jugendzeitschrift „ZACK“, die in den 70er und 80er Jahren erschien, hatte solche Genres und auch Subgenres. Da gab es Serien wie „Dan Cooper“, „Michel Valiant“ oder „Der rote Pirat“, die alle dem Genre „Abenteuer“ zugeordnet waren.
Ihr müsst Euch also, noch bevor Ihr die Geschichte schreibt, überlegen, in welchem Genre Eure Geschichte überhaupt spielen soll. Erst danach solltet Ihr Euch die Geschichte ausdenken. Ausgangspunkt der Geschichte kann z.B. ein Erlebnis oder eine Beobachtung sein.
Wenn alle Autor*innen immer wüssten woher ihre Ideen kommen, dann wären sie reich, aber das ist eben das große Geheimnis: Woher Ideen nehmen? Deshalb gibt es ja auch den Spruch: Besser gut geklaut, als schlecht ausgedacht.
Wenn Euch dann eine gute Idee gekommen ist, dann baut diese Idee zu einer Geschichte aus. Aber Achtung: Wie Meister Röhrich aus den Werner Comics sagen würde: „Das braucht so seine Zeit. Da kann nicht jeder mit um.“ Um nämlich aus einer einzigen Idee eine Geschichte zu basteln, bedarf es vieler weiterer Ideen und die kommen nicht über Nacht.
Schreibt am besten Eure Idee in drei einfachen Sätzen auf, ohne eingeschobene Nebensätze. Das sind Sätze mit Kommas oder „und“.
Das war’s mit unserem Zeichenkurs. Jetzt kommt es auf Euch an.
Viel Spaß wünscht das Team von sprungnetz.de.