Das einfal-KreativCafé im Schanzenviertel ist ein wirklich angenehmer Ort, den man immer wieder gerne aufsucht. Getreu seinem Namen bietet es seinen Gästen diverse Möglichkeiten, selbst kreativ zu werden. Eine von ihnen, die Fälscherwerkstatt, die jeden Dienstag den Teilnehmer*innen die Fälschung mehr oder weniger bekannter Bilder aus der Kunstgeschichte ermöglicht, haben wir diese Woche besucht, um uns selbst einmal im Fälscherhandwerk zu erproben. Mit einem kleinen Beitrag von 50 Cent (bei Bedürftigkeitsnachweis) ist man dabei.

Los geht’s um 10 Uhr 30, und ab da haben wir rund zwei Stunden Zeit für die Fälscherei. Jede Woche wird ein anderer Künstler oder eine Künstlerin, hauptsächlich aus der Zeit der klassischen Moderne, vorgestellt. Als Vorlage für die Fälschungen gibt es einige Reproduktionen bekannter Bilder, und die Teilnehmer*innen suchen sich einfach diejenige aus, die ihnen am meisten zusagt. 

Dann geht es ans Fälschen. Die Materialien werden gestellt, die Fälschungstechnik – ob nun Pastellstifte, Wachsmalkreiden, Wasser- oder Acrylfarben – können die Teilnehmer*innen selbst wählen, je nachdem, wieviel sie sich selbst zutrauen oder wie sie es für das Vorbild für angemessen halten. Begleitet wird die (re-)kreative Arbeit in dem hellen ehemaligen Werkstattraum von einem Vortrag zu Leben und Werk der Künstler*innen und auch von Musik. 

Die Fälscherarbeit hat ihren ganz eigenen Reiz. Man erfährt dabei einiges über Bildaufbau (Komposition), über Farbgebung – aber eben auch über die eigenen gestalterischen Fähigkeiten. Es ist diejenige Auseinandersetzung mit Kunst, die beim bloßen Bilderbetrachten im Museum zu kurz kommt.