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Rundgang durch das Nikolai-Quartier

Ein Rundgang durch Hamburgs Stadtgeschichte.

Nikolai-Quartier

Wie wäre es mal wieder mit einem kleinen Spaziergang mitten in der Hamburger City, kombiniert mit einer spannenden Lektion in Hamburger Stadtgeschichte? Dazu bietet sich ein Rundgang durch das historische Nikolai-Quartier an, den die Otto Wulff BID GmbH entwickelt hat und den wir für Euch probeweise schon einmal nachgegangen sind.


Im Nikolai-Quartier konzentriert sich Hamburger Geschichte. Es ist die eigentliche Keimzelle für Hamburgs städtische Entwicklung. Der Rundgang beginnt in der Großen Johannisstraße neben dem Rathaus, wo auch die erste von insgesamt dreizehn Infotafeln steht, die den Rundgang säumen. Diese Tafeln bieten die stadtgeschichtlichen Infos als Text und erweitert als scanbare Audiodatei. Station Nummer zwei ist die Mühlenbrücke, von der Ihr auf den Fleet (so heißen die Wasserstraßen in Hamburg) schauen könnt, der dem Viertel den Namen gegeben hat, den Nikolaifleet. Die dritte Station ist gleich um die Ecke das Haus der Patriotischen Gesellschaft, das in den 1850er Jahren auf die Fundamente des ersten Rathauses der Stadt gebaut wurde, das dem großen Brand 1842 zum Opfer gefallen war.


Der Rundgang setzt sich fort mit der Trostbrücke, eine der ältesten Brücken Hamburgs, über die Ihr zur Nikolai-Kirche gelangt, deren Lage die südliche Grenze des Nikolai-Quartiers markiert. Von dieser imposanten neugotischen Kirche blieb nach den schrecklichen Bombardements im zweiten Weltkrieg fast nur noch der Turm stehen, auf den Ihr mit dem Fahrstuhl sogar hinauffahren könnt. Auch unter der Kirche gibt’s was zu sehen; dort befindet sich ein Museum zu ihrer Geschichte. Direkt vor der Kirche wiederum fand bis 1911 der Hamburger Gemüsemarkt statt, genannt der „Hopfenmarkt“. Heute erinnert daran ein kleines Denkmal, das eine Bäuerin mit echt vierländer Tracht zeigt (die Vierlande sind Hamburgs „Obst- und Gemüsekammer“).


Vom Hopfenmarkt gelangt Ihr über den Kleinen Burstah zum Großen Burstah. Um die Jahrhundertwende 1900 noch die zentrale Einkaufsmeile der City, geriet der Große Burstah bald gegenüber den neuen Einkaufsvierteln am Jungfernstieg und der Mönckebergstraße (nach 1912) ins Hintertreffen. Doch nun soll sich das Blatt abermals wenden, und der Große Burstah wird mit schnieken neuen Geschäftshäusern zur Flaniermeile herausgeputzt.


Gut angebunden ist sie auf jeden Fall, denn an ihrem westlichen Ende befindet sich der Rödingsmarkt mit der gleichnamigen U-Bahn-Station. Die Ringbahnlinie (heute U-Bahn-Linie 3) wurde 1912 fertiggestellt. Der Jugendstilschmuck, den Ihr im Nikolai-Quartier an vielen Geschäftshausfassaden sehen könnt, ziert daher auch das Stationsgebäude. In einer kühnen Kurve verläuft das Ringbahn-Viadukt über dem alten Mönckedammfleet, ehe es im Untergrund Richtung Rathaus verschwindet. Damit zeichnet sie übrigens zum Teil auch den Verlauf der alten Stadtbefestigung nach, auf die der Name der Brücke über den Fleet („Altenwallbrücke“) verweist.


Auch der Rundgang nimmt diese Richtung entlang des Mönckedammfleets. Dessen ehemalige Verwendung als Mülleimer für alle Arten von Unrat dürfte die Hamburger Cholera-Epidemie 1892 mit verursacht haben, denn den Fleeten wurde zugleich das städtische Trinkwasser entnommen! Am Ende des Mönckedamms bietet sich Euch ein reizvoller Durchblick auf den Turm des angrenzenden Rathauses. Über den – ebenfalls in neuem Glanz erstrahlenden – Alten Wall kommt Ihr auf den Rathausmarkt zurück, wo Ihr einen besonders schönen Blick auf die Alsterarkaden habt und der Rundgang sich schließt.


Fazit: Dieser Rundgang ist nicht nur etwas für Hamburg-Touristen, auch waschechte Hamburger*innen können hier die alten Strukturen ihrer Stadt wiederentdecken. Er ist auch bei echt hamburgischem Schmuddelwetter möglich, denn Gelegenheiten, sich unterzustellen oder eine nette Café-Pause einzulegen, gibt es genug. Sollte es aber richtig pladdern, könnt Ihr den Rundgang sogar virtuell machen: Virtueller Rundgang 


Wie Ihr am besten zum Startpunkt kommt: U-Bahn-Station „Rathaus“ (U3) ist optimal. Ansonsten halten am Rathaus zahlreiche Buslinien. Eine Stunde Zeit solltet Ihr ungefähr mitbringen.

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